Corona-Interviews (5) – Franz

Franz kommt seit 17 Jahren zu mir und Michi (und vorher viele Jahre zu Otto) ins Chi Kung-Training. Er ist kein Mitglied in der Schule, sondern wir geben jede Woche Chi Kung- und Wing Chun-Training im Sportzentrum seines Arbeitgebers.
Im Moment kommen die Leute von dort zu uns ins Live-Training. Schon toll, dass sich die verschiedenen Gruppen jetzt online kennenlernen.

Was vermisst Du denn am meisten im Moment?
Die Stimmung ist natürlich eine andere, wenn man nicht im Trainingsraum, sondern im Wohnzimmer daheim trainiert. Auch täte es bei vielen Übungen gut, bei den anderen zu sehen, dass die mit manchen Übungen genauso ihre Herausforderungen haben. Auch der Austausch während des Trainings gehen nicht so direkt wie in gemeinsamer Runde.
Aber gut, dass man vorher und auch danach noch ein bisschen ratschen kann, das geht allerdings manchmal ganz schön durcheinander.
Bei Chi Kung ist auch das persönliche Gespräch mit Stefan wichtig, um z. B. Tipps bei Defiziten oder Verletzungen zu bekommen. Im Präsenztraining baut Stefan oft Hinweise und Tipps hierzu ins Training mit ein und berät einen individuell.

Wie sind Deine Erfahrungen mit dem Live-Training?
Chi Kung klappt per Bildschirm ganz gut. Ich fühle mich danach genauso gut trainiert wie im direkten Training.
Trotzdem ist es wichtig, dass es ein fester Termin ist, sonst kriegt man den Hintern nicht hoch 😊.
Ebenso ist es wichtig, dass solche Hinweise immer wieder kommen wie „…nicht ins Hohlkreuz fallen! … Schultern runter …“. Hier habe ich fast den Eindruck, Stefan würde uns sehen und direkt auf unsere Fehlhaltungen reagieren – er kennt uns halt auch schon 17 Jahre!
Schön ist, dass wir nun auch mal in andere Sparten wie Yoga oder Wing Chun reinschnuppern können.
Ebenso schön am Live-Training ist, dass meine Familienmitglieder auch mal mitmachen können, das wäre sonst kaum möglich, denn wir wohnen ca. 50 km von München entfernt.
Toll war auch, dass wir beim letzten Training den Otto wieder „getroffen“ haben, einen Trainer, der vor ca. 1½ Jahren von München weggezogen ist. Den hätten wir unter normalen Umständen wohl kaum wieder gesehen!

Was bedeutet Miteinander in Zeiten der Corona-Krise?
Es ist schön, zu sehen und zu hören, dass sich Trainer und Kursteilnehmer fast noch mehr freuen dabei zu sein, als wenn man sich direkt trifft.
Diese Gemeinschaft ist eine wichtige Ergänzung zu Hausgemeinschaft und Kollegenkreis in dieser Zeit der eingeschränkten Kontakte.

Was wünschst Du Dir für das Training jetzt und danach?
Aktuell ist mein kleiner Bildschirm (Tablet) eine Einschränkung, die Details (Handstellung, Fausthaltung) kaum erkennen lässt. Hier wäre z. B. eine Kamera-Einstellung auf diese Einzelheiten ein schöner Luxus.
(Anm. d. Red.: Danke Franz, noch eine Aufgabe für mich 🙂 )
Ich bin froh, dass Chi-Kung in der Krise weiterhin läuft und ich so motiviert bin, für mich was zu tun. Deshalb wünsche ich mir, dass es auf jeden Fall so weiterläuft, bis wir uns wieder persönlich zum Training treffen können.
Und für danach wünsche ich mir, dass wir alle uns gesund und munter wieder direkt sehen.
Vielleicht sogar mit ein paar online-Einheiten zur Ergänzung zwischendurch und für diejenigen, die gerade weit weg sind.

Danke, Franz, für die ausführlichen Antworten. Da stecken viele Anregungen drin, die wir ins Live-Training einbauen werden.
Und ich hoffe, Deine Erfahrungen machen den einen oder die andere neugierig auf unser Training. 🙂

Viele Grüße an alle, passt auf Euch auf,
Euer Sifu Stefan

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